Vertigo hat geschrieben: ↑15.10.2019, 08:32
Forever Old hat geschrieben: ↑14.10.2019, 21:24
Ob diese gut gehen würde ??
Politik verbindet nicht, Politik trennt. Ich bin zwar grundsätzlich der Meinung, dass man seine Meinung äußern sollte und irgendwelchem gesellschaftlich korrekten Mainstream werde ich mich nie automatisch anpassen, aber Politik im Forum diskutieren führt vermutlich zu noch mehr Unruhe als zuletzt
Ich habe nicht gesagt, das möchte ich mal an dieser Stelle dem Verständnis halber ausdrücklich betonen, dass ich die Todesstrafe unreflektiert befürworte ! Mir ist natürlich bewußt, dass grundsätzlich die Todesstrafe weder ein Allheilmittel darstellt, noch in irgendeiner Form abschreckende Wirkung auf Nachahmungstäter hat. Siehe Amerika. Und mir ist auch klar, dass es schon schwierig wird bei der Gewissensfrage, wer eine solche verhängte Strafe dann vollstrecken soll.
Andererseits stelle ich mir aber die andere Frage, ob ein Mensch sein Recht auf Leben oder auf Integration in die Gesellschaft ab einer bestimmten Schuldlage nicht doch einfach verwirkt hat. Zum Beispiel dann, wenn er ein Kind mißhandelt und getötet hat oder so, wie in Halle, unzählige unschuldige Zivilisten in seinem Wahn zum Opfer hat werden lassen. Oder sonstwie ein besonders menschenverachtendes, grausames Verbrechen begangen hat. Es gibt solch unmenschliche Verbrechen, die an perverser Grausamkeit nicht mehr zu übertreffen und somit auch überhaupt nicht mehr zu verzeihen sind.
Es existieren einfach Täter und Tatvorgänge, bei denen mir zunehmend das Verständnis dafür fehlt, solche Leute auch noch auf Staatskosten bis zum Rest ihres Lebens in einer geheizten Zelle unterzubringen oder gar an oftmals völlig sinnlosen Resozialisierungsmaßnahmen teilnehmen zu lassen (und wie oft die schief gehen, wissen wir alle). Zumal es das Leid, das sie über andere Menschen gebracht haben, nie wieder gutmachen kann und aus meiner Sicht daher auch nicht vermittelbar ist, schon gar nicht den Opfern gegenüber.
Und ich finde daher, eine solche Fragestellung ist zumindest diskussionswürdig, auch wenn ich ein vehementer Befürworter des Rechtsstaates bin und grundsätzlich humane Gesetze in weiten Bereichen besser finde als drastische Sanktionen. Aber ich meine durchaus, es gibt Grenzen für alles und vielleicht müssen Dinge einfach auch mal neu justiert, differenziert und bewertet werden.
Ich habe auch keine vorgefertigte Meinung zu dem Thema, die ich hier durchdrücken will und lasse mich gerne eines anderen belehren, von daher finde ich schon, dass man darüber durchaus mal sprechen darf ohne das Forum gleich dem Vorwurf der Politiserung auszusetzen. Es geht mir dabei übrigens überhaupt nicht um die Frage "rechts" oder "links" oder "deutscher Täter" - "ausländischer Täter", nur um Mißverständnissen vorzubeugen. Es geht mir um die generelle Frage der adäquaten Bestrafung für JEDEN, der etwas besonders schlimmes getan hat, egal wo derjenige herkommt. Und das ich grundsätzlich eher linksliberal als andersherum ticke, sollte ja jeder wissen hier. Aber ich denke, solche Fragen darf man sich auch dann trotzdem stellen.